1. Über uns
2. Regions
3. Witebsk

Witebsk

Das noch 1597 bekannte Stadtwappen ist dem Wappen des heutigen Witebsk zugrunde gelegt. Nach rechts sehender Kopf des Erlösers hat geistliches Symbol. Nach links weisendes silbernes Schwert mit dem goldenen Griff hat den Verteidigungssinn. Es ist untrennbares Symbol der Freiheit im Geist und Wort des Gottes. Die dominierende blaue Farbe symbolisiert Treue, Geistesgröße. Man kann auch in den Ecken oben und unten goldene Zeichen sehen. Gold und Silber sind Symbole der Treuherzigkeit, Frömmigkeit und Demut. Der rote Barockschild, auf welchem der spanische Schild aufliegt, ist mit rotem Band und roten Blumen ergänzt. Zu den Seiten des Cherubskopfes sind Engel dargestellt. Der Lorbeerkranz symbolisiert von Alters her Sieg und Frieden. In der Heraldik verwendet man oft Heiligenfiguren, Engel- und Cherubsgestalten. Auf dem Stadtwappen ist Jesus Christus nicht als kleines Kind, sondern als „erwachsener“ Mann dargestellt. Der polnische König und Großer Fürst von Litauen Sigismund III. Wasa hat Witebsk das Magdeburger Recht und das Wappen mit dem Bild von Jesus Christus geschenkt.

Altes Witebsk, 19. Jahrhundert, Künstler Napoleon Orda (1807-1883)

Über Witebsk:

Witebsk liegt im nordwestlichen Teil von Belarus. Es ist Kreis-und Gebietsstadt. Das heutige Witebsk ist die viertgrößte Stadt in Belarus. Hier leben 376 226 Einwohner (Stand 2016). Die Fläche der Stadt beträgt 124.538 km2 (Wikipedia).

Die Geschichte:

Der Legende nach wurde die Stadt von der russischen Fürstin Olga 974 gegründet. Nach dem Sieg kehrte sie nach Hause zurück und war über die Schönheit der Natur, der Westlichen Dzvina (Düna) überrascht. Sie ließ ein Schloss am hohen Flussufer bauen. Im 10. Jahrhundert nach der Christianisierung von Belarus wurden neben dem Schloss zwei Kirchen errichtet. Die alten Chroniken erwähnen die Stadt das erste Mal 1012. In dieser Zeit regierte der russische Fürst Jaroslaw der Weise in der Stadt. Er hat Witebsk an das Polacker Fürstentum angeschlossen. Die Stadt lag auf dem Handelsweg „aus den Warägern zu den Griechen“. Die geographische Lage förderte schnelle Entwicklung der Stadt.

Ab 1345 gehörte die Stadt zum Großfürstentum Litauen. Der erste litauische Fürst hieß Olgerts. Mitte des 15. Jahrhunderts gehörte Witebsk zu 15 größten und besten Städten im Großfürstentum Litauen.
1772 wurde Witebsk zum Bestandteil des Russischen Reiches. Es begann ein neuer Entwicklungsabschnitt der Stadt. Man baute neue Wohnhäuser, Geschäfte, Gewerbebetriebe. Es wurde die Fußgängerbrücke über den Fluss Witba errichtet. Die Historiker sind der Meinung, dass der Fluss den Namen der Stadt gegeben hat. Ende des 18. Jahrhunderts wurde Witebsk die zweitgrößte (nach Mogiljow) Stadt in Belarus.
Nach dem Sieg des Aufstandes von Bolschewiki in Petersburg (Sankt-Petersburg) und Gründung der Belorussischen Sozialistischen Sowjetrepublik (am 1. Januar 1919) entwickelte sich die Stadt und wuchs weiter. Man baute neue Industriebetriebe, Lehranstalten und kulturelle Einrichtungen. Zu gleicher Zeit wurden viele Vertreter der Intelligenz zu Opfer des neuen Regimes.
Das friedliche Leben der Stadt wurde durch den Zweiten Weltkrieg unterbrochen. Vom 11. Juli 1941 bis zum 26. Juni 1944 war Witebsk von den Truppen der deutschen Wehrmacht besetzt. Der Krieg brachte der Stadt viele Verluste. Sie wurde zu 90 Prozent zerstört. Nach dem Zweiten Weltkrieg entstand Witebsk aus den Ruinen und ist heute wichtiges administratives, industrielles, kulturelles Zentrum von Belarus.
Nach dem Zerfall der Sowjetunion und Erklärung der Unabhängigkeit der Republik Belarus begann eine neue Seite in der Geschichte des Landes und der Stadt. Neben den Reformen in der nationalen Wirtschaft fing man auch mit den Veränderungen in den belorussischen Städten an. Es wurden historische Gebäude, Kirchen, architektonische Denkmäler rekonstruiert, nachgebaut, saniert. Jeder Witebsker konnte zum Wiederaufbau der Architekturdenkmäler seinen Beitrag bringen, wie zum Beispiel, bei dem Wiederaufbau der Auferstehungskirche. Man kaufte für den Bau dieses Gotteshauses einen Ziegelstein, darauf konnte man den eigenen Namen schreiben. In diesen Jahren erfuhren wir die Namen von Witebskern, die die Stadt in der ganzen Welt berühmt gemacht hatten. Das betrifft in erster Linie Marc Chagall, den russisch-belorussisch-französischen Maler jüdischer Herkunft. Heute gibt es in Witebsk zwei Marc Chagall-Museen: Art-Zentrum und Haus-Museum des Malers. In diesem Haus wohnte seine Familie.
Heute schmücken die Stadt 45 m- hohe Uspenskij-Kathedrale, Auferstehungskirche, Mariä-Verkündigungskirche, Aleksandr-Nevskij-Kirche und noch mehrere andere Sehenswürdigkeiten. Das heutige Witebsk ist eine moderne europäische Stadt. Niemand hat hier nie Langweile. Sie überzeugen sich davon, wenn Sie Witebsk besuchen. Herzlich willkommen!

Sehenswürdigkeit Nr. 1 in Witebsk

Jede Stadt hat eigene Hauptsehenswürdigkeit oder Menschen, die diese Stadt bekannt in der ganzen Welt machen. Dank diesen Namen kommen viele Touristen in die Stadt an. Kommen Sie schon darauf? Sicher ist das Marc Chagall. 2016 standen Marc-Chagall-Art-Center und Marc-Chagall-Museum an erster Stelle unter den Museen, die die Touristen besuchen wollten.

Marc-Chagal-Art-Center

Das Marc-Chagall-Art-Center ist in einem zweistöckigen Ziegelbau aus dem 19. Jahrhundert untergebracht. Hier sind über 300 Originalarbeiten des weltbekannten Künstlers ausgestellt. In erster Linie sind das gestaltenreiche Lithographien, Xylographien, Radierungen. Fliegende Liebesleute, Geigenspieler auf dem Dach, Akrobaten, Tiere und Vögel bringen Sie in die zauberhafte Welt des Künstlers. Im Museum werden Sie immer ständiges Gefühl des Vorhandenseins von Witebsk spüren. Die Stadt ist überall: in jeder Ecke des Gemäldes. Das ist Chagall! Mögen Sie die Möglichkeit ausnutzen, um einige Augenblicke vor dem Gebäude des Museums zu stehen! Sie sehen das sehr hohe Ufer des Flusses der Westlichen Dzwina. Erleben Sie das Gefühl des Fluges etwa nicht?

• Adresse: Ul. Putna 2, Witebsk, Republik Belarus
• Telefon: + 375 212 36 03 87
• Website: http://www.chagal-vitebsk.com/

Marc-Chagal-Museum

Das Haus baute der Vater des Künstlers zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Die Innenausstattung des Hauses ist nach den Dokumenten und Arbeiten des Künstlers rekonstruiert. Auf den Bildern sehen Sie die Eltern Chagalls, seine Verwandten. Die Fotos Chagalls in Paris, Deutschland, Frankreich, USA erinnern Ihnen daran, dass Sie viel von Marc Chagall gehört haben. Sie haben aber nicht gewusst, dass er aus Belarus ist. Sie sind jetzt im Haus des berühmten Meisters. Von hier aus hat er seinen phantastischen Weg in die Welt der Künste eingeschlagen.

• Adresse: Ul. Pokrowskaja 11, Witebsk, Republik Belarus
• Telefon: + 375 212 36 34 68
• Website: http://www.chagal-vitebsk.com/

Mit anderen Sehenswürdigkeiten von Witebsk und Witebsker Gebiet können Sie sich auf der Seite „Führungen und Museen“ vertraut machen. 

 Interessante Fakten

• Was Alter anbetrifft, steht Witebsk (974) an der zweiten Stelle nach Polozk (862).

• Während der Ausgrabungen wurde in Witebsk das älteste in Belarus Schreiben gefunden. Es datiert aus dem 12. Jahrhundert.

• Die Straßenbahn ist das Symbol Witebsks. Die ersten Straßenbahnlinien erschienen in der Stadt 1898, ein Jahr früher als in Moskau und neun Jahre früher als in Sankt-Petersburg.

• Marc Chagall gründete im Januar 1919 in Witebsk eine Kunstschule und übernahm deren Leitung. An der Kunstschule unterrichteten solche Künstler der russischen Avantgarde wie Kasimir Malewitsch, Iwan Puni. Marc Chagall erteilte an der Schule Kunstunterricht. Heute schmücken die Werke der Schüler der Kunstakademie die besten Museen der Welt. Als Kommissar für die Schönen Künste im Gouvernement Witebsk organisierte er Ausstellungen. Dank seiner Bemühungen wurden in seinem Heimatort Museen wiedereröffnet.

• Der größte Platz in Belarus ist Platz des Sieges in Witebsk. Seine Fläche beträgt 72.000 m2.

• Kunstfestival „Slawischer Basar“ ist die Visitenkarte von Witebsk. Ab 1992 nahmen an seinen Konzerten Künstler aus 63 Ländern und 5 Kontinenten teil. Die meisten Veranstaltungen werden im Amphitheater abgehalten. Das Motto des Festivals ist „Über die Kunst zu Frieden und Verständigung“. Das Emblem des Festivals ist die blaue Roggenblume, die auch nationales Symbol der Republik Belarus ist.