Mahiljou

 

Das Stadtwappen von Mahiljou stellt auf blauem Grund drei silberne Steintürme mit Spitzdächern dar, die auf grünem Fuß stehen. In der Mitte sieht man zwei geöffnete Torflügel. Im Torbogen steht ein gerüsteter Ritter in Silber. Die Türme symbolisieren drei Hügel, die Stelle der Entstehung der Stadt, die bis heute existieren. Der Ritter zeigt, dass die Stadt für die gutherzigen Menschen immer weitgeöffnet ist. Sie kann aber den Feinden Abfuhr erteilen. Über dem Tor, in Rot, kann man einen bewaffneten silbernen Ritter mit Schwert und Schild sehen. Dieses Wappenmotiv heißt „Погоня“ (Verfolgung). Man träft es im historischen Wappen des Großfürstentums Litauen. Im Mittelalter gehörte Mahiljou zu diesem großen und mächtigen Staat. In der belorussischen Heraldik gilt Silber als hochwertiges Metall, bedeutet Hochherzigkeit und Heldenmut.

 

Mogilev is the millitary capital of the thsarist Russiua

Mahiljou, altes Foto: Theaterplatz, 19. Jahrhundert

Über Mahiljou

Mahiljou liegt im Osten der Republik Belarus. Es ist administratives Zentrum Mahiljouer Kreises und Mahiljouer Gebiets. Die Stadt wurde das erste Mal in den alten Chroniken 1267 erwähnt. Sie wurde an den hohen Hügeln gegründet, wo der kleine Fluss Dubrowenka in Dnjepr mündete. Mahiljou ist die drittgrößte Stadt in Belarus und zählt 378 077 Einwohner (Stand 2016). Das breite Netz der Eisenbahnlinien und Autostraßen verbindet Mahiljou mit den industriellen und kulturellen Zentren des Landes, der Ukraine und Russischer Föderation. Es liegt etwa 200 km weit von Minsk entfernt, 440 km von Kiew, 580 km von Moskau, 800 km von Sankt-Petersburg. Der Dnjepr teilt die Stadt in zwei Teile. Die Breite des Flusses in der Stadt macht etwa 100 m aus. Er ist 230 Tage im Jahr schiffbar (100-150 Tage in der trockenen Jahreszeit) (Wikipedia). Nach der Legende stammte der Name der Stadt von der Beerdigungsstätte eines Räubers oder Hünen, der Mascheka hieß (Löwengrab).
Vom 14. Jahrhundert bis zum Jahr 1560 gehörte die Stadt zum Großfürstentum Litauen. Ab 1569 war sie wie der andere Teil von Belarus in der Rzeczpospolita. Nach der ersten Teilung der Rzeczpospolita wurde Mahiljou an Russland angeschlossen. 1780 besuchte die Zarin Katharina II. Sie traf hier mit dem österreichischen Kaiser Joseph II.
Während des Ersten Weltkrieges, vom August 1915 bis November 1917, befand sich in Mahiljou das Hauptquartier des Obersten Befehlshabers Zar Nikolaus II. Er wohnte hier mit seiner Familie. 1917 verließ Nikolaus II Mahiljou und während der Fahrt nach Sankt-Petersburg verzichtete er auf den Thron. Zwei Wochen später wurde er in Mahiljou verhaftet.
Juni 1941 überfiel das nationalsozialistische Deutschland die Sowjetunion. Zwei Wochen lang im Juni 1941 dauerte die Verteidigung Mahiljous. Besonders schwer waren die Schlachten am Dorf Buynitschy. Zu Ehren der schweren Schlachten ist hier 1995 eine Gedenkstätte „Buynitscheskaje Polje“ eingeweiht.
Heute ist Mahiljou eine schöne und moderne Stadt. Die Stadteinwohner sind stolz auf das Gebäude des Stadttheaters. Es wurde 1888 errichtet. Als Zar Nikolaus II in Mahiljou lebte, war er oft hier. Das Rathaus wurde nach den Zeichnungen aus dem 17. Jahrhundert rekonstruiert. Die Fußgängerzone (Uliza Leninskaja) bietet einen schönen Blick auf die Bauten aus dem 18.-19. Jahrhundert an. Eindrucksvoll ist die Nikolaikirche mit der geschnitzten vergoldeten Ikonostasen. Etwas abseits steht die katholische Stanislaw-Kathedrale aus dem 18. Jahrhundert. Sie war die katholische Hauptkathedrale des Russischen Reiches. 

 

Die Sehenswürdigkeit Nr. 1 in Mahiljou

deutch

Am östlichen Dnjepr-Ufer, südöstlich vom Stadtzentrum, liegt das Nikolai-Frauenkloster. Das Kloster wurde in der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts gegründet. Den historischen Komplex bildet die Nikolaikirche mit der Onuphrius-Kirche Die Nikolaikirche (1669-1672) ist ein Beispiel für den Wilnaer Barock und die Mahiljouer architektonische Tradition. Die ältesten Wandmalereien mit den vierreihigen, vergoldeten holzgeschnittenen Ikonostasen wurden am Ende des 17. Jahrhunderts von den regionalen Handwerkern angefertigt. Als sich 1915-1917 in Mahiljou das Hauptquartier des Zaren Nikolaus II. befand, besuchte er mit seiner Familie oft die Nikolaikirche. Im Sommer 2000, während der Kanonisation durch die russisch-orthodoxe Kirche der Neumärtyrer und Glaubensbekenner von Russland des 20. Jahrhunderts, wurde in Mahiljou das Porträt des Zaren Nikolaus II. gefunden. Das Porträt wurde als Ikone geweiht und ist im linken Nebenaltar der Kirche untergebracht.

Mit den anderen Sehenswürdigkeiten von Mahiljou und Mahiljouer Gebiet können Sie sich auf der Website "Führungen und Museen“ vertraut machen 

Interessante Fakten 

  • Man nennt Mahiljou die zweite Hauptstadt von Belarus. Vor dem Anfang des Zweiten Weltkrieges hat die Sowjetregierung 1937 die Entscheidung getroffen, die Hauptstadt der BSSR nach Mahiljou zu verlegen, da Minsk zu nah an der polnischen Grenze lag. Man hat 1937-1939 in Mahiljou das Regierungsgebäude errichtet. Das war der jüngere Bruder vom Regierungs-und Parlamentsgebäude in Minsk. Durch den Nichtangriffspakt zwischen Deutschland und der Sowjetunion wurde die neue Grenzlinie 300 km westlich an den Bug verschoben. Minsk blieb Hauptstadt. Heute beherbergt das Gebäude die Mahiljouer Stadtverwaltung.
  • Der sowjetische Schriftsteller, Lyriker und Kriegsberichterstatter Konstantin Simonow beschreibt in seiner Romantrilogie die heroische Verteidigung der Stadt Mahiljou im Juni 1941.
  • Am rechten Dnjepr-Ufer befindet sich das Dorf Polynkowitschi. Ab 16. Jahrhundert ist es durch seine Heilquelle bekannt. Im 19. Jahrhundert wurde hier eine Kapelle errichtet. Man hat sie der Heiligen Großmärtyrerin Paraskeva gewidmet. Die Heilige Paraskeva gilt als Beschützerin und Heilerin der Frauen bei der Entbindung. Mütter und heranwachsende Töchter beten zu ihr und bitten um glückliches Familienleben und häuslichen Wohlstand. Von Alters her glaubte man, dass das Wasser der Quelle besondere Kraft hat und hilft bei der Heilung Magenentzündung, Leberkrankheiten, Magengeschwür. Das Wasser ist reich an Mineralien.
 

News

Vom 12. bis 17. Juli findet 2023 das Internationale Kunstfestival „Slavianski Bazaar“ in Vitebsk statt

10.04.2023

Read more...

«Stolitsa», ein beliebtes dreistöckiges Handels - und Unterhaltungszentrum in Minsk, hat sein Konzept geändert

28.07.2022

Read more...

Das Ausstellungsprojekt „Chagall La Bible“ ist vom 10. Juni bis 28. August 2022 im Nationalen Zentrum für zeitgenössische Kunst (47 Nezalezhnosti Avenue) zu sehen

13.07.2022

Read more...

Vom 1. Juli 2022 bis 31. Dezember 2022 wurde für polnische Staatsbürger eine visumfreie Einreise nach Weißrussland eingeführt!

03.07.2022

Read more...

Belarus hat das visumfreie Einreiseregime nach Belarus für Bürger Litauens und Lettlands bis Ende 2022 verlängert!

20.05.2022

Read more...